Kennenlerntage der Mittelschule am Dreisessel
„Ich gehe in die 5.Klasse der Mittelschule am Dreisessel!“ Diesen Satz dürfen aktuell 21 Schülerinnen und Schüler aus den Gemeinden Neureichenau, Haidmühle und Jandelsbrunn sagen. Es handelt sich um Schüler, die aus drei Grundschulstandorten stammen und sich bisher nicht kannten. Um das zu ändern, verbrachten die Jugendlichen zusammen mit Ihrem Klassenlehrer Sebastian Schmidbauer, der Sozialpädagogin Maria Sammer und dem Schulhund Nacho drei Tage im Haus der Böhmerwäldler in Lackenhäuser.
Gut gelaunt fuhren die Schülerinnen und Schüler am Montag, den 18.September, mit ihren Betreuern nach Lackenhäuser und bezogen erst mal ihre Zimmer. Hier kam es bei manchen Teilnehmern schon zum ersten Konflikt, da man sich darauf einigen musste, wer im Stockbett oben schlafen darf. Dieser Streit war aber schnell erledigt und nicht besonders ernst geführt worden. Man war sich im Allgemeinen einig, dass man ja eh nicht schlafen wolle und das Bett ja nur pro forma beziehen musste. Nach dem Kampf mit den Bettlaken wurden die Hausregeln erklärt und die Jugendlichen lernten, worauf man beim Umgang mit Nacho, unserem Schulhund achten muss. Um etwas Energie abzubauen, besuchten die Schülerinnen und Schüler auch gleich noch das nahegelegene Mahnmal der Böhmerwäldler. Pünktlich um 12 Uhr schickten Herr Schmidbauer und Frau Sammer die mittlerweile hungrige Meute zu Schnitzel und Pommes in den Speisesaal. Nach dem Mittagessen war Freizeit angesetzt. Nun wurden schon Handynummern ausgetauscht oder der Mama zuhause geschrieben. Nach dem Mittagessen durfte ein erstes Kennenlernspiel nicht fehlen. Die Schülerinnen und Schüler mussten ihrem Namen ein Adjektiv hinzufügen, um sich die Namen besser merken zu können. Dabei entstand auch schon die erste Klassenregel für den künftigen Unterricht. Abends gab es dann Spaghetti mit Tomatensoße und natürlich wieder eine Stunde Freizeit. Man lernt sich bekanntlich am besten kennen, wenn keine Lehrer dabei sind. Da es der Wettergott abends nicht so gut mit uns meinte, fiel die Nachtwanderung ins Wasser. Dafür trafen sich alle aber im Gruppenraum, um eine Runde Werwolf zu spielen.
Um 21 Uhr hieß es dann Handys abgeben und um 22 Uhr Nachtruhe. Was aber nicht bedeutete, dass die Teilnehmer auch alle schliefen. Das dauerte noch bis etwa 23 Uhr, da man sich noch viel zu erzählen hatte. Am nächsten Tag wurde ausgiebig gefrühstückt und ein Lunchpaket gepackt. Auf dem Programm stand nun die große Wanderung auf den Dreisesselberg. Vom Haus der Böhmerwäldler aus ging es über die Teufelsschüssel zum Dreiländereck. Dann über den bayerischen Plöckenstein zum Dreisessel und anschließend wieder zurück zur Unterkunft. Ca. 16 Kilometer marschierten die Schülerinnen und Schüler und ihre Betreuer. Diese Wanderung ging nicht ganz ohne Überraschungen vorüber, denn am Kamm des Hausbergs bekamen alle Teilnehmer der Wanderung eine unfreiwillige Dusche. Doch trotz nasser Klamotten oder Blasen an den Fersen, waren sich die Teilnehmer einig, dass es eine großartige Wanderung war. Vor allem, nachdem die Teilnehmer bei der Rückkehr, schon eine Eisspende von Familie Thieme erwartete.
Abends gab es dann sehr zur Freude aller Hähnchen mit Spätzle. Nach einer Dusche und ausreichend Freizeit, um sich von dem Marsch zu erholen, versammelten sich alle nochmal im Gruppenraum, um noch einmal das gruselige Werwolf-Spiel zu spielen. Auch an diesem Abend mussten die Jugendlichen ihr Handy um 21 Uhr abgeben. Obwohl eine so lange und anstrengende Wanderung die Betreuer hoffen ließ, an diesem Abend früher ins Bett zu dürfen, bewiesen die Schülerinnen und Schüler wie zäh sie waren und blieben nochmal eine halbe Stunde länger wach. Die dadurch kurze Nacht sah man manchem Schüler dann aber am nächsten Tag auch an. Am Mittwoch mussten die Teilnehmer früh aufstehen, denn die Zimmer mussten bis 9 Uhr geräumt sein. Mit vereinten Kräften gelang aber auch dieses Kunststück. Im Anschluss versammelten sich dann alle noch ein letztes Mal im Gruppenraum, um die Erlebnisse zu besprechen und die neuen Klassensprecher zu wählen. Danach gings mit dem Bus zurück, wo die Reise dann gegen halb 12 an der Mittelschule ihr Ende nahm. Es war eine schöne Fahrt und alle Teilnehmer waren sich einig, dass sie gerne wieder miteinander wegfahren wollen.