aktualisiert am 20.05.2023
Im Rahmen der Suchtprävention stellte Carsten John – therapeutischer Leiter der Jugendhilfeeinrichtungen Freedom- das Konzept der Häuser Schachtlau und Lackenhäuser und der Stadtwohngruppe Waldkirchen an unserer Schule vor.
Zusammen mit Erzieher Manuel Weishäupl erklärte er den Schülern der Klassen 8-10, dass im Prinzip jeder Mensch süchtig werden kann. Am Anfang steht meist der Wunsch nach dem besonderen „Hochgefühl“ und der Gedanke, dass man ja jederzeit wieder aufhören kann.
Aufmerksam folgten die Schülerinnen und Schüler den Erzählungen der vier Jugendlichen, die momentan eine Therapie in den Häusern von Freedom machen. Sie fingen aus unterschiedlichen Gründen an, Drogen zu nehmen. Eines aber haben sie alle gemeinsam: Irgendwann konnten sie ihren Konsum nicht mehr kontrollieren, hatten mit körperlichen und psychischen Auswirkungen zu kämpfen und wurden straffällig, um ihre Sucht weiter zu finanzieren. Viele von ihnen hatten nur noch eine Wahl: Therapie oder Gefängnis.
Bei Freedom werden diese Jugendlichen aufgefangen und über einen Zeitraum von eineinhalb bis sechs Jahren eng pädagogisch und psychotherapeutisch begleitet. Sie erlernen wieder geregelte Alltagsstrukturen und bekommen Strategien an die Hand, wie sie ihren Suchtdruck in den Griff bekommen können. Dabei spielt das Auspowern durch Sport eine wichtige Rolle, auch wenn´s mal anstrengender wird.
Der Weg zurück in ein selbstständiges, konsumfreies Leben ist lang und es besteht auch nach erfolgreicher Therapie immer noch die Gefahr, rückfällig zu werden. „Sucht ist eine Lebenszeiterkrankung“, betonte Carsten John zum Ende des Vortrags und machte den Schülern das Angebot, sich bei Fragen oder bestehender Suchtproblematik jederzeit an ihn zu wenden.
Vielen Dank an alle Referenten für diese sehr wichtige und informative Präventionsveranstaltung.